Natuerlich verbringen wir unsere Zeit nicht ausschliesslich damit, kulturelle Beobachtungen zu machen, sondern haben auch ein ganz normales Alltagsleben…Wie bereits erwaehnt arbeiten wir seit fast 6 Wochen von Montag bis Donnerstag oder Freitag in einem Zentrum fuer ehemalige Strassenkinder, das aus einer Schule und einem Heim besteht. Naeheres zu diesem Projekt findet Ihr unter Unterstuetzen/Projekte/CPAJ. Das Zentrum laesst sich von unserem Gaestehaus mit dem Bus und zu Fuss in ca. 45 Minuten erreichen. In den ersten Wochen haben wir dort vormittags jeweils zwei Stunden Englisch unterrichtet und nachmittags mit den Kindern aus dem Heim Spiele gespielt. Da jedoch seit 2 Wochen Schulferien sind, beschraenkt sich unsere Taetigkeit momentan auf das Spielen mit den Kindern. Je nach dem, was wir geplant haben (Sport, Gruppenspiele, Basteln) verbringen wir den halben oder den ganzen Tag im Zentrum. Die Betreuer dort freuen sich sehr ueber unsere Unterstuetzung und helfen uns zu uebersetzen, da die Landessprache, Kinyarwanda, sehr komplex ist. Die Kids, hauptsaechlich Jungs, sind zwischen 5 und 18 Jahre alt und haben alle ihr Leben auf der Strasse verbracht, bevor sie sich entschieden in CPAJ zu leben. Alle Kinder haben daher schon im fruehen Kindesalter das Leben von einer Seite kennengelernt, die mit einem zumindest materiell gesichertem Aufwachsen in unseren Breiten rein gar nichts zu tun hat. Vielen kann man ansehen, dass sie einen harten Kampf ums Ueberleben hinter sich haben. Nur wenige kennen ihre Eltern oder Geschwister gescheige denn wissen sie wo sie herkommen oder wie alt sie sind. Manche wussten nicht einmal ihren Namen als sie nach CPAJ kamen, weil es in ihrer Erinnerung nie jemand gegeben hat, der ihnen einmal einen Namen gegeben hat. Unser anfaengliches Schmunzeln darueber, dass es dort so viele mit dem Namen Jean-Claude gibt, verwandelte sich daher nach dieser Erklaerung in betroffenes Schweigen. Oft bekaempften sie den Hunger mit Nikotin und haerteren Drogen oder schnueffelten Klebstoff.
So ist die Situation in CPAJ nicht annaehrend mit einer Einrichtung dieser Art in Deutschland zu vergleichen, was uns immer oefter in ganz unterschiedlicher Art und Weise bewusst wird. Was unser Programm angeht, so ist jedoch kaum ein Unterschied zu einer Jungschar in Deutschland zu bemerken. Das Meiste kommt bei den Kindern sehr gut an. Begeistert spielen sie stundenlang Voelkerball oder Reise nach Jerusalem und freuen sich wahnsinnig wenn sie als Preis von uns ein paar Suessigkeiten bekommen.