Das Leben hier in Ruanda ist eigentlich nicht teuer. Gemuese und Obst auf dem Markt sind billig, genauso die oeffentlichen Verkehrsmittel und Kleidung. So kann man ein Kilo Tomaten fuer 500 RWF, etwa 70 Cent kaufen, einen Rock fuer 5000 RWF, also gute 6 Euro. Anders sieht es allerdings aus, wenn man als „Umuzungu“ (Weisser) einkaufen geht. Da kostet das Kilo Tomaten dann halt mal 5000 RWF (etwa 6 Euro) und fuer ein Rock verlangen sie 15000 RWF (knappe 20 Euro). Als sich der July Anzugschuhe kaufen wollte, verlangten die Verkaeufer 60000 RWF (75 Euro). Wir haben das alles zum Glueck nicht gekauft, weil wir anfangs immer mit Freunden einkaufen waren, die fuer uns gehandelt haben. Jetzt wissen wir auch, was die Sachen normal kosten und lassen uns nicht uebers Ohr hauen. Die Anzugschuhe haben wir letztendlich auch fuer 12000 RWF (15 Euro) bekommen. Das handeln gehoert hier fest zur Kultur. So kann man sicher davon ausgehen, dass der erste Preis, den man genannt kriegt, immer zu hoch ist. Anfangs war es ziemlich ungewohnt fuer uns, aber inzwischen macht es echt Spass ein bisschen zu handeln, vor allem wenn man dann Erfolg hat und einen guten Preis ausgehandelt hat!
„Umuzungu“ war auch das erste Wort, dass wir in der Landessprache gekonnt haben, da dir nahezu jeder, an dem man vorbeigeht, ein verwundertes „Umuzungu“ nach ruft. Besonders die Kinder rufen es regelrecht aus, um ihre Freunde herbeizuholen, damit auch sie die komischen Leute mit der weissen Haut anschauen koennen. Oft wollen sie uns auch die Hand geben, um zu testen, ob wir uns vielleicht auch so seltsam anfuehlen wie wir aussehen… 😉
Lehrreicher Post. Interessant, wenn man sowas auch mal aus einer anderen Perspektive beschrieben lesen kann.
Interessant: Waehrend meines Hilfsprojekts in Uganda haben die Leute „Muzungu“ gerufen. Haette gedacht, dass in Ruanda ein anderer Begriff fuer „die Weissen“ benutzt wird. Nervt es Euch (noch) mit dem Ausruf, oder nehmt Ihr es inwischen gelassen?