So, nun sind wir also endlich angekommen in der Hauptstadt! Unser erster Eindruck: Die Stadt ist laut und riecht nach Abgas, es sind ueberall Leute auf den Strassen und es fahren hier Busse, Autos und Roller rum, die in Deutschland schon vor 10 Jahren nicht mehr durch den Tuev gekommen waeren… Leute verkaufen Fruechte vor ihren Haeusern, ueberall sind Kinder: mal auf dem Ruecken ihrer Mutter gebunden, mal auf dem Arm eines anderen Kindes, welches, kaum das es selber laufen kann, mit einer unglaublichen Sicherheit schon das kleine Geschwisterchen traegt. Man sieht ab und zu eine Ziege, Huehner laufen umher, Maenner und Frauen tragen Obst, Tee und Wasser auf ihren Koepfen. Irgendwie alles sehr klischeehaft denken wir und doch so anders als wir es erwartet hatten: Viele Leute sind sehr gut gekleidet, die Maenner oft im Anzug, zumindest immer ein Hemd, lange Hose. Wie machen die Leute das nur? Fragen wir uns. Hier hat niemand eine Waschmaschine! Wir selbst haben gerade versucht ein paar Sachen mit der Hand zu waschen. Das Ergebnis: alles sehr zerknittert und nicht wirklich sauber. Wir muessen uns wohl zeigen lassen, wie man richtig mit der Hand waescht! So ist das eine von vielen Situationen, in der man sich irgendwie als bloeder Europaeer fuehlt. Wir werden sehen, wie lange es dauern wird, bis wir uns nicht mehr so anders hier fuehlen werden…
Jedoch wird es von Tag zu Tag besser, wir werden jedesmal ein wenig sicherer, wenn wir unsere kleine sichere Unterkunft verlassen um einkaufen, arbeiten oder in dieses Internetcafe zu gehen. Auch wenn es wohl noch einige Zeit dauern wird, bis wir uns an die vielen Blicke gewoehnt haben, die wir noch zu deutlich spueren. Wir sind weitgehend die einzigen Weissen hier und obwohl es einem bloed vorkommt das zu sagen, aber: wir sind einfach anders. Und das sieht man eben auch gleich. Dabei sind die meisten Reaktionen sehr positiv, wenn man den Leuten zulaechelt oder sie gruesst, die Leute laden uns zu sich ein und wollen mit uns reden. Ich denke es liegt an uns, dabei Skepsis und Aengste abzubauen.
Kigali ist eine Stadt der Gegensaetze: Es kommen dir eine Gruppe von Geschaeftsleuten in Anzuegen entgegen und dahinte laeuft eine Mutter, die gerade ihren Saeugling an der Brust trinken laesst; es fahren so ausgefahrene, heruntergekommene Bustaxen rum, dass man Angst haben muss, dass sie keine 10 Meter mehr fahren koennen, aber man muss sich anschnallen! Es ist unglaublich heiss, aber kann auch so schnell kalt werden, wenn der Himmel wieder mal alle Schleussen oeffnet.
Wir sind gespannt, welche Gegensaetze wir noch entdecken und freuen uns auf die kommende Zeit hier in Ruanda!
Schön von euch zu hören! Und wie isses auf Arbeit? Susi, hast du schon Rücken vom Kinder rumtragen und Juli, bist du wieder Torwart?
Lasst es euch gut gehen!
Die Ersteindrücke scheinen sich zu ähneln in südafrikanischen Ländern… 🙂