Die Dietrich Bonhoeffer Friedensarbeit– Ausbildungsförderung (DBFA) ist ein zeitlich begrenztes Mikroprojekt, das sich zum Ziel gesetzt hat Sozialstrukturen in Ruanda zu schaffen, die sich selbst tragen. In Ruanda, dem kleinen, vom Völkermord gezeichneten ostafrikanischen Binnenstaat leben zahlreiche verwaiste Jugendliche und Kinder. Diesen bleibt aufgrund mangelnder finanzieller Unterstützung die Möglichkeit zur Berufsausbildung verwehrt. Dadurch leben meist auch die folgenden Generationen in Armut und dem Land fehlt es an qualifizierten Arbeitskräften, die Wirtschaft und Wohlstand im Land voranbringen können. In einem klar umrissenen zeitlichen Rahmen (2012-2017) sollen Strukturen zur Verbesserung der Bildungschancen geschaffen werden, die die Empfänger der Hilfe von Anfang an zu Partnern macht, indem diese nicht nur gefördert, sondern auch gefordert werden. Der Unterschied zu den anderen Patenschaftsprojekten im Bildungsbereich besteht darin, dass jede/r geförderte Jugendliche sich nach Abschluss seiner Ausbildung dazu verpflichtet, selbst die Förderung jeweils eines anderen bedürftigen Jugendlichen zu übernehmen. Dieser Generationensozialvertrag soll rechtlich mithilfe einer in Ruanda und durch Ruander gegründeten Kooperative sichergestellt werden. Das Projekt ist damit ein unkonventioneller Versuch nachhaltiger Entwicklungszusammenarbeit.
Das Mikroprojekt umfasst drei Projektphasen:
Phase 1: Finanzierung von Berufsausbildungen für bedürftige Jugendliche aus Ruanda mithilfe von Patenschaften aus Deutschland.
Phase 2: Jeder geförderte Jugendliche verpflichtet sich nach Abschluss seiner Ausbildung dazu, selbst die Förderung jeweils eines anderen bedürftigen Jugendlichen zu übernehmen.
Phase 3: Ende der Spendengelder aus Deutschland. Institutionalisierung dieses „Generationenvertrags“ durch Gründung einer Kooperative durch ehemalige Stipendiaten in Ruanda.
Die Dietrich Bonhoeffer Friedensarbeit geht auf eine Privatinitiative von Pfarrer Dr. Pascal Bataringaya zurück. Die Initiative ist daher nicht Teil der Presbyterianischen Kirche Ruandas, sondern wird von Herrn Dr. Bataringaya in Ruanda privat geleitet und von Julian Zeyher und Susanne Gampert in Deutschland organisatorisch unterstützt. Es soll bewusst keine allzu feste Organisationsstruktur in Deutschland geschaffen werden, sondern die eigentliche Institutionalisierung soll von Stipendiaten der ersten Generation in Ruanda erfolgen und anschließend auch dort selbst verwaltet werden. Ab 2018 soll die Neuaufnahme von StipendiatInnen durch Mittel der Ehemaligen erbracht werden und damit unabhängig von Deutschen Fördergeldern sichergestellt werden.